SPECTYOU ist eine Plattform für Schauspiel, Tanz und Performance, die einen direkten und digitalen Zugang zu aktuellen Theaterstücken in voller Länge ermöglicht. Mit der Zeit entsteht daraus ein zentrales und stets aktualisiertes Archiv der deutschsprachigen Theaterlandschaft. SPECTYOU ist ein Ort der Kommunikation, der Information, des Austauschs, ein digitaler Ort für Theater.

Wir verbringen immer mehr Zeit im digitalen Raum. Theater dagegen findet meistens nur vor Ort statt: Warum schaffen wir nicht einen digitalen Ort für Theater? Die deutschsprachige Theaterlandschaft ist eine der großartigsten Errungenschaften der letzten Jahrhunderte, aktuell gibt es über 8.500 Inszenierungen pro Jahr. Das gemeinsame Live-Erlebnis vor Ort ist einzigartig und durch nichts zu ersetzen. Doch dank der digitalen Fortschritte sind wir heute in der Lage, die Theaterlandschaft um eine Dimension zu erweitern und ihre Vielfalt einem größeren Publikum zugänglich zu machen – unabhängig von Ort und Zeit.

Theater ist ein visuelles Medium und lebt von Ausdruck, Austausch und Inspiration. Die Berichterstattung darüber findet jedoch überwiegend in Form von Texten, Kritiken und Fotos statt. Dabei werden seit Jahren viele Theaterproduktionen aufgezeichnet und verstauben in den Archiven, meistens hat nur eine Handvoll Menschen sie gesehen.

SPECTYOU ermöglicht jetzt den direkten und digitalen Zugang zu den Videos und erweckt sie zum Leben. Sie zeigen Stücke, von denen man gehört hat, aber keine Gelegenheit hatte, sie zu sehen, Performances, die Furore machen, aber mehrere hundert Kilometer weit entfernt stattfinden, neue Tanzformen, die man sonst nicht entdeckt hätte. Das Ziel ist ein breitgefächerter Überblick, mit dem sich Interessierte unabhängig informieren und eine eigene Meinung bilden können. Auf der Plattform werden die unterschiedlichsten ästhetischen und inhaltlichen Formen einander gegenüber- und nebeneinander gestellt. Alle können gesehen werden: Ob weltweit tourende Companies, engagierte Häuser in der sogenannten Provinz, bekannte Regisseur_innen in den großen Häusern der Metropolen oder überraschende Performance-Experimente.

Theater ist öffentlich, es setzt sich mit gesellschaftlichen Werten und unserem Selbstverständnis auseinander. Sich ein eigenes Bild machen zu können, bedeutet auch, einen erweiterten öffentlichen Ort demokratischer Auseinandersetzung zu betreten.

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