Simon Niemann fragt in seiner Dissertation nach den spezifischen Anforderungen der Performance Art für ein neu zu entwickelndes Vermittlungskonzept und stellt dabei die zentrale These auf, dass Vermittlung im Kontext von Performance Art nicht als sekundärer Vorgang verstanden werden darf, sondern selbst als ästhetische Praxis gedacht werden muss, um dem inhärent permissiven, ephemeren und widerständigen Potenzial der Performance Art zu entsprechen.
In einem historische, einem begriffs- und diskurstheoretischen und einem praxisanalytischen Teil wird das Feld der Performance Art im Hinblick auf Vermittlung als ästhetische Praxis untersucht. Der Untersuchungsgegenstand zeichnet sich dabei vor allem durch seine hohe Interdisziplinarität und disparate Ausdifferenzierung aus. Die permanente Verhandlung einer Definition von Performance Art in Bezug auf seine Inhalte, Gestaltungsmittel, Formen, Formate und Ästhetiken, will die Arbeit dabei nicht abschließen. Vermittlung als Differenz und als (macht-)kritische Praxis reagiert auf diesen disparaten Gegenstand mit einer konstitutiven Offenheit und Unabgeschlossenheit und wendet sich damit gegen eine operationalisierbare Didaktisierung von Vermittlung.
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ISBN: 9783830949886