Forschungskolloquium Vol. 14
„Wissenschaft braucht den Austausch“

Wissenschaft braucht den Austausch. Und so kamen bei der diesjährigen Frühlingsausgabe des Forschungskolloquiums Netzwerk Forschung Kulturelle Bildung wieder (Nachwuchs-) Wissenschaftler_innen konspirativ zusammen und gingen vom 5. bis 7. März 19 in Klausur. Die Bundesakademie für Kulturelle Bildung bot dafür auch in diesem Jahr einen sehr produktiven Ort.

Das Format bleibt gleich, die Inhalte sind stets andere: Doktorand_innen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen rund um das breite Feld der Kulturellen Bildung kommen für drei Tage zusammen, um gemeinsam aktuelle Themen im Diskurs, Forschungsmethoden und den eigenen Forschungsstand zu diskutieren. Unterstützung erfahren sie dabei durch eine „Wissenschaftliche Begleitung“, welche dieses Mal Eric Sons, Fabian Hofmann, Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss und Nana Adriane Eger übernommen haben.

Das Spektrum der Forschungsthemen reichte von der Untersuchung künstlerisch-ästhetischer Bildungsangebote im Elementarbereich, über außerschulische Kunstpädagogik mit Jugendlichen, bis hin zur Frage, wie Regionalmanagement kulturelles Engagement stärken kann.

Das Spektrum der Teilnehmenden reichte über alle Phasen der Promotionszeit: Von „alten Hasen“, welche nicht selten einleiten mit dem Satz „Ich bin auch schon eine Weile dabei“, bis zu „jungen Hasen“ auf dem Weg zur eigenen Forschungsfrage und passenden Methode. Und eben diese Vielfalt in Perspektiven, Themen, Methoden und den persönlichen Arbeitsfortschritten beförderte auch bei diesem Forschungskolloquium wieder einmal eine spannende, produktive und bereichernde Diskussion unter Doktorand_innen.

TAG 1 Draußen stürmisch, drinnen...

Das Zimmer im Gästehaus bezogen, Wiedersehensfreuden ausgetauscht, neue Teilnehmer_innen herzlich begrüßt, im WLAN erfolgreich eingeloggt – dann konnte es losgehen.

Tag 1 bot zunächst die Möglichkeit, sich über die gemeinsame Gestaltung der kommenden Tage zu verständigen, noch freie Slots inhaltlich zu gestalten, je nach Bedarf und aktuell kursierenden Themen – also Gestaltungspotenzial für jede/n.

Allen Präsentationen der Forschungsarbeiten wird im Forschungskolloquium mit der Methode des Critical Friends begegnet. Dadurch wurde direkt von Tag 1 an kollegial diskutiert und es herrschte eine wohlwollende, offene und motivierende Stimmung. Denn ebenso wichtig wie die kritische Nachfrage aus dem Plenum, ist die Unterstützung an unsicheren Stellen, wie beispielsweise im Umgang mit sehr umfangreichem Datenmaterial, bei Anwendung von Triangulation in der Arbeit oder anderen Herausforderungen.

TAG 2: In Klausur gehen

Nicht wenige Teilnehmer_innen betreiben im Alltag einen anstrengenden Spagat zwischen Berufsleben und Promotion. Wolfenbüttel, mit Kleinstadtcharme und Anmutungen von Naturidyll, ermöglichte konzentriertes Denken und Arbeiten. An Tag 2 kam mehr und mehr Klausuratmosphäre auf.

Auf dem „Theaterdach“ der Bundesakademie nutzten die Forscher_innen ihre Slots mit ganz unterschiedlichen Fragen an die Gruppe: So wurde konkret am empirischen Datenmaterial gearbeitet und wurden wissenschaftliche Auswertungsmethoden diskutiert. Dies ermöglichte es, eine wichtige, erneute Distanz aufzubauen – sei es zum Material oder auch zur Forschungsfrage selbst, wie zum Beispiel beim Ansatz der Grounded Theory. Aber auch der Umgang und die eigene Positionierung durch und in der Qualifikationsarbeit in Bezug auf ambige Begriffe der Kulturellen Bildung waren Thema an diesem dichten Tag im Forschungskolloquium. Zeit zur Vertiefung von Diskussionen blieb stets noch beim abendlichen Get-together, wo eben auch der wichtige Erfahrungsaustausch über Rückschläge und Fortschritte in der Promotionszeit Raum findet.

TAG 3: Luft zur Gestaltung

In der Frühlingsausgabe des Kolloquiums standen am dritten Tag viele freie Slots zur Verfügung, um Themen aus Tag 1 und 2 aufzunehmen. An Ideen mangelte es nicht, in Kleingruppen wurden Aspekte diskutiert wie: Visuelles Denken in lineares Schreiben übersetzen, die Datenvisualisierung mit Programmen und Tools, Entwicklung von Interviewleitfaden und viele mehr.

Und in der obligatorischen gemeinsamen Abschlussrunde kam im Blitzlicht noch einmal jede_r zu Wort, Eindrücke wurden festgehalten und der Blick schon auf den Herbst gerichtet, auf die diesjährige Netzwerktagung in Merseburg.

Ab Bahnhof Wolfenbüttel ging es dann für die Teilnehmer_innen wieder in alle Himmelsrichtungen.

Katrin Lohbeck

Katrin Lohbeck ist Teilnehmerin des Forschungskolloquiums und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Schnittstellen zwischen Hochkultur und Kultureller Bildung“ an der Hochschule Coburg. Dort schreibt sie ihre Dissertation mit dem Titel „Zwischen Kunst und sozialer Praxis. Eine theoretische Analyse aktueller ästhetischer Praxis zwischen Kultureller Bildung und einem neuen Kunstbegriff“.

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