Forschungskolloquium Vol. 9 – "Mir gibt das Energie!"

Zum mittlerweile 9. Mal kamen im Rahmen des Forschungskolloquiums Nachwuchswissenschaftler_innen aus dem deutschsprachigen Raum zusammen, um ihre Promotionsvorhaben konstruktiv zu diskutieren. An der Bundesakademie Wolfenbüttel, wo im Anschluss die 7. Netzwerktagung mit dem Titel "Von Mythen zu Erkenntnissen?" stattfand, fanden die Teilnehmer_innen erneut Raum zum gemeinsamen Denken. Wissenschaftlich begleitet wurden sie bei dieser kollegial-induzierten Inkubation von Prof. Dr. Fabian Hofmann, Prof. Dr. Juliane Gerland, Prof. Dr. Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss und Dr. Tobias Fink.

Während neue Teilnehmer_innen erste Ideen für ihre Promotionsvorhaben vorstellten, konnte die Nachwuchswissenschaftler_innen am Abend auf die inzwischen vierte, in Begleitung des Forschungskolloquiums abgeschlossene, Dissertation anstoßen (Herzlichen Glückwunsch, Eric!). Zwei weitere Teilnehmer_innen nutzten die Gelegenheit, um ihre Disputation zu proben und letzte Anmerkungen der Gruppe und Erfahrungswerte der bereits Promovierten zu erhalten. Es zeigte sich auch dieses Mal, dass die Bandbreite der verhandelten Themen, die vielfältigen fachlichen Hintergründe der Anwesenden und die unterschiedlich weit fortgeschrittenen Promotionsprojekte einen ganz besonderen, intensiven und interdisziplinären Austausch ermöglichen.

Diskutiert wurde im Kolloquium vor allem auch das Verhältnis von Forschungsgegenstand, Forschungsfrage, Bezugstheorien und Forschungsmethoden bzw. -methodologie. Der Bedarf, diese Parameter für Forschungsvorhaben sehr genau und dezidiert zu klären, wurde auch auf der anschließenden Tagung sichtbar. Es zeigte sich dort, dass es eine enorme Herausforderung darstellt, ein Forschungsdesign zu entwickeln, das dem untersuchten Gegenstand wirklich gerecht wird. Allzu oft bleibt von dem, was die Kulturelle Bildung maßgeblich auszeichnet – die ästhetische Erfahrung, das Erleben der Künste – nicht mehr viel übrig. Genau hier setzt das Forschungskolloquium an und hat sich zum Ziel gesetzt, neue Formen der Erforschung zu finden, um eine gegenstandsadäquate Wissenschaft voranzutreiben.

Vor diesem Hintergrund beschäftigte sich die Gruppe auch mit der Frage, welche Rolle der Entstehungskontext einer Dissertation spielt. Wann beschränken Legitimationsansprüche, die von außen immer noch an die Kulturelle Bildung herangetragen werden, die Freiheit der eigenen Forschung? Wo erzeugt die Anbindung eines Promotionsvorhabens an ein gefördertes, befristetes Projekt Synergien und Chancen oder aber auch ungewollte Eingrenzung? Wann und wie werden die Erkenntnisse der Wissenschaft tatsächlich fruchtbar für das Praxisfeld?

Mit diesen Fragen und Eindrücken wurden die Nachwuchswissenschaftler_innen des 9. Forschungskolloquiums am Dienstagabend entlassen, um in der Landesmusikakademie der Eröffnung der 7. Netzwerktagung beizuwohnen. Dort setzte sich der intensive Austausch in den nächsten drei Tagen mit den gut 160 Teilnehmer_innen der Tagung fort.

Constanze Schulte

Constanze Schulte ist Teilnehmerin des Forschungskolloquiums, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität Bochum und schreibt Ihre Dissertation über ein Angebot der Kulturellen Bildung im Bereich Tanz.

Interessierte Nachwuchswissenschaftler_innen können sich für verfügbare Plätze im Kolloquium unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bewerben.

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